Psychotherapeutische Praxis Stefan Brunhoeber

Spezialgebiet Körperdysmorphe Störung

Im Verlauf meines beruflichen Werdegangs als Psychologe und Psychotherapeut habe ich mich intensiv mit der Körperdysmorphen Störung beschäftigt. Aus diesem Grund stelle ich dieses Störungsbild hier genauer vor.

 

Typisch für Menschen mit einer Körperdysmorphen Störung, die auch noch unter der älteren Bezeichnung Dysmorphophobie bekannt ist, ist eine übermäßige Beschäftigung (mehr als eine Stunde täglich) mit seinem äußeren Erscheinungsbild. Die Betroffenen erleben sich trotz unauffälligem Aussehens als entstellt, hässlich oder nicht ausreichend attraktiv. Typische Symptome der Körperdysmorphen Störung können sein:

 

  • häufige Gedanken und Sorgen bzgl. des eigenen Erscheinungsbildes
  • zwanghaftes Kontrollieren des Aussehens in Spiegeln oder anderen spiegelnden Oberflächen
  • permanentes Vergleichen des eigenen Aussehens mit dem anderer
  • übermäßiges Pflegen und Zurechtmachen des Körpers
  • verstecken oder kaschieren von Körperteilen mit Hilfe von Schminke, Kleidung, Haaren, Körperhaltung usw.
  • zwanghaftes Befühlen von „makelbehafteten" Körperteilen
  • Vermeidung, in den Spiegel zu schauen
  • häufige Gedanken oder Handlungen, das Äußere zu verändern z.B. durch Operationen, Medikamente, Selbstbehandlungen usw.
  • sozialer Rückzug bis hin zur Isolation in Zeiten, in denen der „Makel" als besonders schlimm betrachtet wird
  • häufiges Rückversichern, dass der „Makel" nicht so schlimm ist wie angenommen
  • Skin Picking (Zwang, seine Haut ständig durch knibbeln, drücken oder kratzen zu bearbeiten)
  • Diät halten
  • häufiges Wechseln der Kleidung bzw. Schwierigkeiten, sich für ein geeignetes Outfit zu entscheiden
  • zeitaufwendige Suche nach Informationen, wie der Körper verschönert werden kann
  • häufiges Erstellen von Fotos oder Videos
  • übermäßiger Sport und übermäßiges Trainieren mit Gewichten
  • meiden von ungünstigen Einflüssen auf den Organismus wie z.B. zu wenig Schlaf, schlechte Ernährung, Sonneneinstrahlung usw.

 

Durch die übermäßige Beschäftigung mit dem Äußeren entstehen mit der Zeit erhebliche Leidenszustände und Funktionseinschränkungen, die von einem geringen Selbstwertgefühl, Depressionen, sozialem Rückzug, beruflichen und zwischenmenschlichen Schwierigkeiten, steigendem Alkohol- und Drogenkonsum bis hin zu Suizidversuchen und Suizid reichen können.

Häufigkeit der Körperdysmorphen Störung

Auch wenn die Körperdysmorphe Störung hierzulande immer noch wenig bekannt ist, ist sie keine seltene Störung. Man geht von rund einer Million Betroffener in Deutschland aus. Die Körperdysmorphe Störung scheint in den letzten Jahrzehnten ähnlich wie Essstörungen deutlich zugenommen zu haben, so dass sich bei rund 5% der Jugendlichen und jungen Erwachsenen die typischen Symptome finden lassen. Männer und Frauen sind mit einem Verhältnis von 2 zu 3 ähnlich häufig betroffen.

Beginn und Verlauf der Körperdysmorphen Störung

Bei über 84% der Betroffenen beginnt die Körperdysmorphe Störung in der Pubertät, nur bei wenigen tritt sie erst im Erwachsenenalter auf. Wird sie nicht behandelt, verläuft die Körperdysmorphe Störung in den allermeisten Fällen chronisch fortschreitend.

Behandlung der Körperdysmorphen Störung

Medikamentöse Behandlung
Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), eine spezielle Form von Antidepressiva, sind die bislang einzigen Medikamente, die sich als wirksam bei der Behandlung der Körperdysmorphen Störung erwiesen haben.

 

Psychotherapie
Von den psychotherapeutischen Verfahren konnte bislang lediglich die Verhaltenstherapie den Nachweis eines wirksamen Behandlungsansatzes erbringen. In ihrer Wirksamkeit ist sie dabei einer medikamentösen Behandlung deutlich überlegen.


Nicht hilfreiche Behandlungsansätze
Als nicht hilfreich haben sich plastisch-chirurgische Veränderungen des äußeren Erscheinungsbildes, dermatologische oder dentale Behandlungen ergeben. Meist bleibt die Symptomatik nach solchen Eingriffen unverändert. Tritt dennoch eine positive Wirkung ein ist sie meist nur von kurzer Dauer bzw. verlagern sich die Sorgen bzgl. des Äußeren auf einen anderen „Makel".

Literaturempfehlungen:

Keine Angst vorm Spiegel: Der Weg zur Körperakzeptanz

Die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper ist ein Phänomen, das in den letzten Jahrzehnten (weiter ...)



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Kognitive Verhaltenstherapie bei Körperdysmorpher Störung:

Ein Therapiemanual

 

Das Manual liefert erstmalig einen kognitiv-verhaltenstherapeutischen Leitfaden zur Behandlung der Körperdysmorphen Störung. Praxisorientiert und mit Hilfe zahlreicher Beispiele wird das diagnostische und therapeutische Vorgehen beschrieben.

 

 

 

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The Broken Mirror.

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